Ulrich Richtmeyer Ehem. Research Fellow

Ulrich Richtmeyer
Januar 2011 - Februar 2012

Vita

Ulrich Richtmeyer hat Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar mit Abschluss als Diplom-Künstler studiert (1993-1998), sowie Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin (1998-2003). 2006 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Philosophie mit einer Dissertation zum Thema »Kants Ästhetik im Zeitalter der Photographie«. Ab Wintersemester 2006/07 Lehraufträge an der Universität Potsdam in den Fächern Europäische Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und Philosophie. Von Oktober 2007 bis Januar 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dieter Mersch, Institut für Künste und Medien (Projektstelle »Wittgensteins Bilddenken. Epistemik und Theorie der Bildlichkeit«, gefördert durch die Thyssen-Stiftung). Juni bis Dezember 2010 Forschungsmitarbeiter des NFS Eikones in Basel. Februar bis Mai 2010 und seit Januar 2011 Research-Fellow am IKKM im Rahmen des Programms »Werkzeuge des Entwerfens« mit dem Forschungsprojekt »Wittgensteins ›Philosophie der Werkzeichnung‹«.

Stand: 2012

Forschungsvorhaben am IKKM

Wittgensteins »Philosophie der Werkzeichnung«

Das Projekt nimmt Wittgensteins zahlreiche Reflexionen zur Bildpraktik der Werkzeichnung zum Ausgangspunkt einer historischen und systematischen Darstellung der komplexen Kulturtechnik des technischen Zeichnens. Es trägt unter dem Arbeitstitel einer »Philosophie der Werkzeichnung« erstmals Wittgensteins Grundsatzfragen und Einsichten zum Thema des bildlichen Entwerfens und des Bildes als Werkzeug im Zusammenhang vor, wobei vor allem gebrauchstheoretische Prämissen wie spezifische Darstellungskonventionen und Situationen des Bildhandelns leitend sind. Im Anschluss an die zahlreichen Einlassungen und Erörterungen in Wittgensteins Gesamtwerk soll der Topos der Werkzeichnung als einer besonderen Form des entwerfenden, darstellenden und instrumentalen Bildhandelns sowie des technischen Bildgebrauchs insgesamt systematisch herausgearbeitet werden. Ebenfalls gilt es, die Werkzeichnung in ihrem Verhältnis zum Bild als Instrument oder zum Bild als Modell genauer zu bestimmen, denen auch breiter Raum in Wittgensteins bildphilosophischen Reflexionen und vor allem in den eigens für sie angefertigten Zeichnungen zukommt.

Publikationen (Auswahl)

Monographien

Kants Ästhetik im Zeitalter der Photographie. Analysen zwischen Sprache und Bild, Bielefeld: Transcript, 2009.
Wittgensteins Bilddenken - Ikonische Intransitivität, (Habilitationsschrift, eingereicht im Januar 2012).

Herausgeberschaft

PhantomGesichter. Zur Sicherheit und Unsicherheit des biometrischen Überwachungsbildes, München: Wilhelm Fink Verlag, 2012.

Aufsätze

Logik und Aisthesis. Wittgenstein über Negationen, Variablen und Hypothesen im Bild, in: Martina Heßler, Dieter Mersch (Hg.): Logik des Bildlichen. Zur Kritik der ikonischen Vernunft, Bielefeld: Transcript, 2009, S. 139-162.
Biometrische Bilder, 2009, in: BMBF (Hg.), Kopf und Zahl. Der Hochschulwettbewerb im Jahr der Mathematik, Bremen: Haus der Wissenschaft, S. 46-47.
Vom Bildspiel zum Sprachspiel. Wieviel Kompositphotographie steckt in der Logik der Familienähnlichkeit?, in: Volker A. Munz, Klaus Puhl und Joseph Wang (Hg.), Language and World. Preproceedings of the 32nd International Wittgenstein Symposium, Kirchberg am Wechsel, 2009, S. 354-358.
Einprägsame Bilder: Paradigmen ohne Beweiskraft, in: Richard Heinrich, Elisabeth Nemeth und Wolfram Pichler (Hg.), Bild und Bildlichkeit in Philosophie, Wissenschaft und Kunst (Image and Imaging in Philosophy, Science, and the Arts), Papers of the 33. International Wittgenstein Symposium, Kirchberg am Wechsel: Austrian Ludwig Wittgenstein Society, 2010, S.274-277.
Vom visuellen Instrument zum ikonischen Argument – Entwurf einer Typologie der Hilfslinie, in: Jutta Voorhoeve (Hg.), Welten schaffen. Zeichnen und Schreiben als Verfahren der Konstruktion, Reihe »Wissen im Entwurf«, Bd. 4, Zürich, Berlin: diaphanes, 2011, S.111-134. Zum Programm einer zukünftigen Bildtheorie der Sicherheitstechnik, in: PhantomGesichter, München 2011.
Zur Logik der Phantomgesichter ? Methodische Aporien und philosophische Konsequenzen ikonischer Kompositionalität, in: Internet Journal Rheinsprung 11. Zeitschrift für Bildkritik?(ISSN 1664-9966), herausgegeben von NFS Bildkritik Eikones Basel, 1. Ausgabe Februar 2011, S.117-138.
http://rheinsprung11.unibas.ch/archiv/ausgabe-01/thema/zur-logik-der-phantomgesichter.html
Synoptische Hybride - Geometrie als epistemologische Leitwissenschaft bei Bachelard und Wittgenstein, Christoph Jäger & Winfried Löffler (Hg.): Epistemology: Contexts, Values, Disagreement, Preproceedings of the 34th International Wittgenstein Symposium, Kirchberg am Wechsel/Lower Austria 2011, S. 240-243.
Die unscharfe Allgemeinheit des Bildes. Wittgensteins Begriff der Familienähnlichkeit und das biometrische Kompositbild, in: PhantomGesichter, München 2012.
Zum Programm einer zukünftigen Bildtheorie der Sicherheitstechnik, in: PhantomGesichter, München 2012.
Geometrische Überzeugungskraft. Wittgenstein über das Phänomen des unmittelbaren Einsehens im zeichnerischen Handeln des Menschen, in: Sandra Markewitz (Hg.), Grammatische Subjektivität. Wittgenstein und die moderne Kultur, 2012 (in Vorbereitung).
Paradoxe Paradigmen. Wittgenstein zur Konstitution des Paradigmatischen im Modus der Hervorbringung des Bildes; in: Rita Rieger, Nils Kasper, Stefan Köchel, Elisabeth Fritz (Hg.), Kategorien zwischen Denkform, Analysewerkzeug und historischem Diskurs, Heidelberg (Universitätsverlag) 2012, S. 87-105 (im Druck).
Ist Nachzeichnen ein Regelfolgen?, in: Rheinsprung 11, Ausgabe 3, Die Händigkeit der Zeichnung, Internet Journal, Ausgabe hg. v. Hana Gründler, Toni Hildebrandt, Omar Nasim, Wolfram Pichler, Basel, Mai 2012, S. 110-126.
http://rheinsprung11.unibas.ch/archiv/ausgabe-03/thema/ist-nachzeichnen-ein-regelfolgen.html