Nicole Stöcklmayr Ehem. Research Fellow

Nicole Stöcklmayr
September 2010 - Juni 2013

Vita

Nicole Stöcklmayr ist Post-Doc-Stipendiatin im Research-Fellow Programm »Werkzeuge des Entwerfens«. 2010 promovierte sie an der Universität für angewandte Kunst Wien an der sie auch Architektur in den Meisterklassen Hans Hollein, Greg Lynn sowie Zaha Hadid studierte. In ihrer von Gabriele Werner betreuten und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten Dissertation mit dem Titel »Das Architekturbild im digitalen Paradigmenwechsel« untersuchte sie den Status des Bildes im digitalen Prozess des Architekturentwurfs.

Stand: 2013

Forschungsvorhaben am IKKM

»Modelle von Phänomenen. Zum parametrischen Entwurf in der Architektur

In der zeitgenössischen Architektur gab es in den vergangen Jahren eine Reihe von Versuchen, die digitale Entwurfsarbeit zu kategorisieren und zu systematisieren. Der parametrische Entwurf basiert dabei auf einem Verfahren, in dem den einzelnen korrelierenden Entwurfsparametern Werte und Eigenschaften zugeordnet sind, die die Entwurfsgestalt generieren. Kommt es zu einer Modifizierung eines Parameters oder des Prozesses zur Formgenerierung, aktualisiert und konfiguriert sich die Entwurfsgestalt, ohne dass der gesamte Entwurfsprozess manuell wiederholt werden muss. Das zugrunde liegende – auf einer programmierten (»scripting«) oder visuellen Struktur basierende – Modell eines Entwurfsprozesses generiert mit den definierten Entwurfsparametern kontinuierlich neue Variationen möglicher Entwurfsgestalten. Das innovative Potenzial des parametrischen Entwerfens liegt nicht nur in der Beschleunigung und Variierung, sondern auch in der exakten Beschreibung, Wiederholbarkeit und Optimierung der Entwurfsprozesse zur Formgenerierung. Bild- und Codebasierte Modelle des parametrischen Entwerfens sollen in dieser vergleichenden Untersuchung unter dem für die Architektur noch zu definierenden wissenschaftstheoretischen Konzept »Modelle von Phänomenen« untersucht werden. Mit dem Begriff »Phänomen« sind sowohl Artefakte als auch Prozesse gemeint. Der Fokus liegt hier auf einer semantischen Definition von Modellen, die die Frage klären soll, wie die Differenz zwischen Programmstruktur, Bildlichkeit und Modellhaftigkeit zu bestimmen ist. Mit einer solchen Beschreibung lässt sich auch das wechselseitige Verhältnis von Generierung, Visualisierung und Modellierung ergründen. Konkrete Entwurfsbeispiele bilden dabei als Fallstudien die Grundlage, um den Funktions- und Bedeutungswandel der digitalen Medien im Architekturentwurf deutlich zu machen.

Publikationen

Aufsätze

Constructions and Reconstructions. The Architectural Image between Rendering and Photography, in: PhotoResearcher 18 (2012), S. 69-77.
Move(ns). Zum Bildtransfer in der Architektur, in: Martina Baleva, Ingeborg Reichle, Oliver Lerone Schultz (Hg.), Image Match. Visueller Transfer, ›Imagescapes‹ und Intervisualität in globalen Bildkulturen, München: Fink, 2012, S. 193-211.
Diagrammatische Visualisierung als ästhetische Information, in: Kristian Faschingeder, Kari Jormakka, Norbert Korrek, Olaf Pfeifer, Gerd Zimmermann (Hg.), Architecture in the Age of Empire. 11th International Bauhaus-Colloquium / Die Architektur der neuen Weltordnung. 11. Internationales Bauhaus-Kolloquium, Weimar: Bauhaus-Universität, 2011, S. 610-621.
Das digitale Bild des Architekturentwurfs, in: Gerald Bast, Florian Bettel, Barbara Hollendonner (Hg.), uni*vers. Junge Forschung in Wissenschaft und Kunst, Wien: Springer, 2010, S. 59-69.
Architektur ohne Maßstab. Digitale Visualisierungen im Entwurfsprozess, in: Ingeborg Reichle, Steffen Siegel (Hg.), Maßlose Bilder. Visuelle Ästhetik der Transgression, München: Fink, 2009, S. 279-294.

Projekte

Les Halles, Paris, in: Zaha Hadid, Patrik Schumacher (Hg.): Total Fluidity: Studio Zaha Hadid, Projects 2000 - 2010 University of Applied Arts Vienna, Wien: Springer, 2011, S. 209.
Controllable Complexity (zus. mit Andrea König), in: Zaha Hadid, Patrik Schumacher (Hg.), Total Fluidity: Studio Zaha Hadid, Projects 2000 - 2010 University of Applied Arts Vienna, Wien: Springer, 2011, S. 81.
Potato Problem, in: Gerald Bast (Hg.): The Essence 2003. Architektur, Bildende Kunst, Design, Restaurierung,Wissenschaft, Wien: Universität für angewandte Kunst, 2003, unpaginiert.