John Durham Peters Ehem. Senior Fellow

John Durham Peters
Mai-Juli 2018

Vita

John Durham Peter ist María Rosa Menocal Professor of English and of Film and Media Studies an der Yale University. Davor unterrichtete Peters von 1986 bis 2016 am Fachbereich Communication Studies an der University of Iowa. Er erwarb 1986 seinen Doktortitel an der Stanford University im Fach Kommunikationstheorie und -forschung. 1990 war er als Gastprofessor an der Katholischen Universität Nijmegen, von 1998-1999 war er Fulbright Professor an der Universität von Athen und von 1999-2000 war er Leverhulme Fellow am Goldsmiths College, London. Er war ebenfalls Gastprofessor an verschiedenen anderen Universitäten, darunter die Universidad de Navarra, Pamplona (2007-2010), die Hebrew University in Jerusalem (2010-2011, 2012-2013), die Universität Oslo (Januar 2012), die Leuphana Universität Lüneburg (Januar 2016) sowie die Freie Universität Berlin (Juni-Juli 2016). John Durham Peters war der erste Beaverbrook Visiting Scholar an der McGill University, Kanada sowie Maître d’études an der EHESS Paris-Marseille. Er erhielt außerdem den „Franklyn S. Haiman Award for Distinguished Scholarship in Freedom of Expression” von der National Communication Association (2007).

Stand: 2018

Forschungsfelder

Mediengeschichte, Medienphilosophie, Kommunikationstheorie, Sozialtheorie, Liberalismus

IKKM Forschungsprojekt

Götter, Worte, Bilder, Daten, Geräusche: Über eine Mediengeschichte des Wetters

Die Geschichte der menschlichen Beziehung zum Wetter ist auch eine Geschichte der Kulturtechniken und Medientechnologien. Dramatiker ebenso wie Seher des Göttlichen haben meteorologischen Phänomenen seit jeher große Bedeutung beigemessen. Die Erforschung des Himmels ist ein paradigmatisches Beispiel einer Interaktion von Mensch und Natur und steht hierbei stellvertretend für die Erforschung der Umwelt durch den Menschen. Die Geschichte der modernen Wettervorhersage ist ebenso eine Geschichte der Militarisierung von Himmel und Ozeanen und ist ebenso weitreichend wie die Geschichte der modernen Telekommunikation und Datenverarbeitung. Es bedurfte der modernen Systeme der Telekommunikation und Zeitkoordination, um das Wetter sowohl vorhersehbar als auch alltäglich zu machen. Tatsächlich ist „langweiliges“ Gerede über das Wetter eine moderne Erfindung. Vor dem 18. Jahrhundert redete man nur dann über das Wetter, wenn es dramatische Züge annahm. Die Geschichte des Wetters ist ebenso eine Geschichte der Verschiebung von lokalen, regionalen und globalen Maßstäben.

Das Wetter stellt gewichtige Fragen an die aktuelle wie klassische Medientheorie, z.B. wie können die alltäglichen Infrastrukturen so bedeutungsvoll sein und wie können nebelhafte und flüchtige Phänomene, die als ein weißes Rauschen auftreten, verfolgt, aufgenommen und kodiert werden? Die Geschichte der globalen rechenbasierten Informationsverarbeitungssysteme ist eine meteorologische Geschichte, wie Paul Edwards aufgezeigt hat. Die Erforschung des Wetters ist ein Spezialfall des allgemeinen Interesses der Medientheorie darin, welche Rolle Medien dabei spielen, die Welt zu formen. Diese Geschichte soll in meinem neuen Buch erzählt werden.

In diesem Buch plane ich fünf ineinandergreifende Kapitel zu den Medien des Wetters: Wettergötter, Wetterworte, Wetterbilder, Wetterdaten und Wettergeräusche. Diese fünf Kapitel heben damit also nicht nur die fünf Hauptmedien hervor, über die das Wetter und Menschen miteinander interagiert haben, sondern ebenso die fünf Hauptansätze einer interdisziplinären Medientheorie: Religionswissenschaften, Literaturwissenschaften, Bildwissenschaften, Wissenschafts- und Technikforschung sowie die kulturwissenschaftliche Klangforschung. Diese Ansätze werden in einem größeren theoretischen und ökologischen Rahmen zusammengebracht. Das Buchprojekt bedient sich unterschiedlicher Quellen, wird aber vor allem aktuelle Arbeiten aus der Wissenschafts- und Umweltgeschichte sowie der klassischen Literatur auswerten, ebenso wie religiöse und philosophische Schriften als auch technische Quellen.

Jüngste Publikationen

Bücher

Promiscuous Knowledge: Image and Information in Historical Perspective. By Kenneth Cmiel and JDP. Chicago: University of Chicago Press 2020.

The Marvelous Clouds: Toward a Philosophy of Elemental Media. Chicago: University of Chicago Press, 2015. 416 pp.

Chinese translation, forthcoming, China CITIC Press.
Korean translation, in process, Culturelook Publishing.

Courting the Abyss: Free Speech and the Liberal Tradition. Chicago: University of Chicago Press, 2005. 309 pp.

Hungarian translation, Wolters Kluwer, 2015.

Mass Communication and American Social Thought: Key Texts, 1919-1968. Eds. JDP and Peter Simonson. Boulder: Rowman and Littlefield, 2004. 531 pp.

Aufsätze und Artikel

“Die Medien des Atmens.” Zeitschrift für Medienwissenschaft, under review.

“The Charge of a Light Barricade: Optics and Ballistics in the Ambiguous Being of Screens,” Screens Unbound, ed. Craig Buckley, Rüdiger Campe, and Francesco Casetti, in progress.

“Babel and Babble in Benjamin and Burke,” Communication + 1, forthcoming. (By Samuel McCormick and JDP.)

“Babel et bavardage chez Benjamin et Burke,” CNRS publications, trans. Florian Lombardo, in progress.

“The Media of Breathing.” Atmospheres of Breathing: Respiratory Questions of Philosophy, ed. Lenart Škof and Petri Berndtson, Albany: SUNY Press, 2018. 179-95.

“Introduction: Great Things, Small Means.” Introduction to Forum on Mormonism as Media, Mormon Studies Review 5 (2018): 17-25. (By Benjamin Peters and JDP).

“La libertad de expression en el mercado de las ideas.” Persona y Derecho 77 (2017): 353-69.

“The Bubonic Plague.” !0th Anniversary Graduate School of North American Studies, 2007-2017: Conversations, Contestations, and Cross-Cultural Comparisons. Berlin: JFK Institute, 2017. 50-51.

“Am Anfang war die Operation.” Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 8:2 (2017): 193-99.

“‘You Mean My Whole Fallacy is Wrong’: On Technological Determinism,” Representations, 140 (October 2017): 10-26.

Translated as “’O que você diz de toda a minha falácia está errado’: sobre o determinismo tecnológico,” Matrizes 11:2 (2017): 13-33. Trans. Richard Romancini and André Ortega.

“Eternal Increase.” The Kimball Challenge at Fifty: Mormon Arts Center Essays. Ed. Richard Bushman and Glen Nelson. New York: Mormon Arts Center, 2017. 99-111.

“Like a Thief in the Night: Witnessing and Watching.” Testimony/Bearing Witness: Epistemology, Ethics, History, and Culture. Edited Sybille Krämer and Sigrid Weigel. Lanham, MD: Rowman and Littlefield, 2017. 189-207.<7span>

“Media in Marilynne Robinson’s Gilead Trilogy.” The Iowa Review 47:1 (2017): 188-203.

“Norbert Wiener as Pragmatist,” Empedocles: European Journal for the Philosophy of Communication 7:2 (2016): 157-72. (By JDP and Benjamin Peters.)

“Master and Disciple: Communication.” As Iron Sharpens Iron: Listening to the Various Voices of Scripture, ed. Julie M. Smith. Salt Lake City: Greg Kofford Books, 2016. 173-7. (By Benjamin Peters and JDP.)

“Recording Beyond the Grave: Joseph Smith’s Celestial Bookkeeping.” Critical Inquiry 42:4 (2016): 842-64.

“Cloud.” Digital Keywords. Ed. Benjamin Peters. Princeton: Princeton University Press, 2016. 54-62.

German translation in progress.
Portuguese translation in progress.

“Philosophy of Technology 1964/2014.” Södertörn Lecture 11. (Booklet, 58 pp.). 2016.